Ausgetickt - Januar/Februar 2007

 

27.02.2007

GIGANTEN-SPEKTAKEL MIT BUTTI
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Nachdem Jörg Buttgereit im Mai vergangenen Jahres bei uns sein neues, wirklich empfehlenswertes Buch JAPAN – DIE MONSTERINSEL (VERLAG MARTIN SCHMITZ, 256 Seiten, gebunden, farbige Abbildungen, Preis: 24,50 EUR; ISBN 3-927795-44-5) vorgestellt hat, tourt der Tausendsassa weiter durchs Land, um mit aufregendem und ungemein unterhaltsam dargebotenem Fachwissen zum „Kaiju Eiga“-Genre das geneigte Publikum zu begeistern. Neueste Station im Auftrag des asiatischen Monsterfilms ist Hamburg, genauer gesagt das dort verortete 3001 KINO (Schanzenstraße 75 [im Hof], 20357 Hamburg), wo am 30.03.2007 ab 21:00 Uhr das PRANKE-Magazin und MONSTERCON gemeinsam die PRANKE-FILMNACHT präsentieren – ein Zelluloid-Event, bei dem Liebhaber gigantischer Leinwand-Spektakel garantiert auf ihre Kosten kommen werden. Zur Veranschaulichung von Buttgereits fundierten Weisheiten servieren die Veranstalter zwei echte 35mm-Kracher, nämlich die aus Hongkong stammende Trash-Granate INVASION AUS DEM INNERN DER ERDE (aka THE INFRA SUPERMAN) und Jun Fukudas japanischem Party-Hit KING KONG GEGEN GODZILLA (aka GODZILLA GEGEN MECHAGODZILLA), natürlich jeweils in der wunderbar synchronisierten deutschen Version. Das alles und noch einige Überraschungen mehr gibt es für 12,00 EUR Eintritt pro Person. Und wer den in Kürze startenden Vorverkauf auf der MONSTERCON-Website nutzt, erhält als speziellen Bonus eine besondere Eintrittskarte sowie das gerollte A3-Plakat der PRANKE-FILMNACHT. Schön!

   
25.02.2007

URSCHREI
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Guillermo Del Toro (CRONOS; MIMIC; THE DEVIL’S BACKBONE; BLADE II; HELLBOY) PAN’S LABYRINTH heute Nacht zumindest einen der begehrten "Oscars" erhält, ist sein ebenso fantasievolles wie kompromissloses Fantasy-Drama doch gleich in sechs Kategorien nominiert ("Bester nichtenglischsprachiger Film", "Bestes Originaldrehbuch" [Guillermo del Toro], "Beste Kamera" [Guillermo Navarro], "Bestes Szenenbild" [Eugenio Caballero und Pilar Revuelta], "Bestes Make-up" [David Martí und Montse Ribé] und "Beste Filmmusik" [Javier Navarrete]). Und weil der gebürtige Mexikaner momentan heiß gehandelt wird, hat man ihm den Regieposten bei einem neuen, aufwändigen Tarzan-Film angeboten, der nach John Collees (MASTER AND COMMANDER; HAPPY FEET) Drehbuch für WARNER entstehen soll (Produzent: Jerry Weintraub). Die endgültige Entscheidung steht zwar noch aus, aber Del Toro zeigte sich durchaus davon angetan, den 1912 von Autor Edgar Rice Burroughs ins Leben gerufenen Dschungelhelden zu einem Leinwand-Update zu verhelfen, das – laut eigenen Aussagen – weit weniger glatt als die früheren Film-Versionen ausfallen würde und somit der Vorlage näher käme. Vor allem interessiere ihn das Überleben des hilflosen kleinen Kindes im Urwald. Wir sind gespannt.
   
21.02.2007

DAS DOLLE BABY
(Powdered by FILMGELEHRTER)

Die augenbetörende Amerikanerin Carroll Baker begann ihren Siegeszug einst in Tennessee Williams BABY DOLL, dessen Skandalerfolg sie über Nacht berühmt machte. Wie viele ihrer Landsleute kostete sie den Ruhm im schönen Italien aus, wo sie mit Regisseuren wie Umberto Lenzi arbeitete und die pralle Mittelmeersonne genoss. Auch in Sleaze-Perlen wie ANDY WARHOL’S BAD ließ sie sich blicken und verzauberte die Zuschauer. Wer der Grande Dame mal Hallo sagen will, kann das auf ihrer Website tun, welche zudem eine Filmographie sowie einige Fotos enthält. Mehr Bildmaterial hält übrigens eine Fanpage bereit, die sich in der Linkliste findet und wirklich keine Wünsche mehr offen lässt. Also: Klicken und blicken!

   
19.02.2007

BERLINALE-BLICK
(Powdered by Sailor Ripley)

Nun ist sie also Geschichte, die 57. Auflage der Berlinale, das größte und bedeutendste internationale Filmfestival auf deutschem Boden, welches sich 2007 insgesamt eher schwach bis durchwachsen präsentierte. Wirkliche Überraschungen – auch im Rahmen der sonst eigentlich ziemlich ergiebigen Reihen "Panorama", "Forum" und "Perspektive Deutsches Kino" – suchte man in diesem Jahr leider vergeblich, aber immerhin gab es neben den schönen Hommagen an Arthur Penn (BONNIE AND CLYDE; LITTLE BIG MAN; THE MISSOURI BREAKS) und dem eigenwilligen japanischen Regisseur Okamoto Kihachi (PROCURER OF HELL; HUMAN BULLET; THE SWORD OF DOOM) zumindest einige für uns interessante Werke zu entdecken.

An erster Stelle steht zweifellos (SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE; OLDBOY; SYMPATHY FOR LADY VENGEANCE) Wettbewerbsbeitrag I’M A CYBORG, BUT THAT’S OK, eine ebenso zarte wie überaus bizarre Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen, das sich für einen Roboter hält und u. a. diverse "Terminator"-Tagträume durchlebt, und einem nicht minder absonderlichen jungen Mann – beide Insassen einer geschlossenen psychiatrischen Klinik. Unbedingt sehenswert ist der vollständig digital gedrehte Film vor allem deshalb, weil er die wundersamen Geschehnisse konsequent aus der Perspektive der Patienten schildert und dabei witzige und dramatische Momente zu einer fantasievollen, stets leichtfüßigen Tragikomödie mit Tiefgang verbindet. Ein echtes Kunststück.

Sehr zu gefallen wusste auch Steve Buscemis "Panorama"-Beitrag INTERVIEW, ein Remake des gleichnamigen Zwei-Personen-Dramas von Theo van Gogh, dem 2004 auf offener Straße ermordeten niederländischen Regisseur. Während einer Nacht lässt Buscemi hier einen wenig motivierten politischen Journalisten (Buscemi selbst) und eine populäre B-Movie- und Soap-Opera-Aktrice (Sienna Miller) in deren großzügigem Apartment aufeinander treffen – eine Begegnung, die nach anfänglichen Ressentiments mehr und mehr zum intensiven Seelenstriptease gerät. Obwohl das Setting eher an ein Theater-Szenario erinnert, versteht es Buscemi geschickt, der ironischen Tragikomödie eine ausgesprochen filmische Note zu geben, nicht zuletzt durch den Einsatz einer Videokamera. Klasse!

Erwähnung finden muss schließlich noch Clint Eastwoods LETTERS FROM IWO JIMA, der brillante Schwesterfilm zu FLAGS OF OUR FATHERS, welcher die Ereignisse der Schlacht um Iwo Jimo (1945) nun aus japanischer Sicht schildert (erst jetzt entfaltet Eastwoods außergewöhnliches Projekt sein ganzes Potential), sowie natürlich Zack Snyders (DAWN OF THE DEAD [2004]) mit Spannung erwartete Comic-Adaption 300 (Vorlage: Frank Miller und Lynn Varley), die zuverlässigen Stimmen zufolge (wir konnten die Welturaufführung bedauerlicherweise nicht miterleben) eine spektakuläre, knallharte und höchst stilisierte Schlachtplatte bietet. Und der Rest? Tja, der versinkt im Mittelmaß, wie etwa Steven Soderberghs "Film Noir"-Hommage THE GOOD GERMAN oder Yau Nai Hois Hongkong-Krimi EYE IN THE SKY. Hoffentlich haben die Verantwortlichen 2008 ein glücklicheres Händchen bei der Filmauswahl.

   
07.02.2007

AYURVEDA-KRIEGER
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Nicolas Cage scheint mittlerweile Geschmack an Comic-Verfilmungen gefunden zu haben, denn nach MARVELs GHOST RIDER (Regie: Mark Steven Johnson [DAREDEVIL]; US-Start: 16.02.2007; Deutschland-Start: 22.02.2007) soll er jetzt auch die Hauptrolle in der Leinwand-Adaption von THE SADHU aus dem Hause VIRGIN COMICS. Die Vorlage (Autor: Gotham Chopra [BULLETPROOF MONK]; Zeichnungen: Jeevan Kang [SPIDER-MAN INDIA]) erzählt die Geschichte des Briten James Jenson, den es während der Kolonialzeit im 19. Jahrhundert als Offizier der königlichen Armee nach Indien zieht, wo er aber schon bald in Ungnade fällt. Bei einer Gruppe von Mönchen findet er Zuflucht – und wird zum spirituellen Krieger, der sich um jeden Preis an dem Mörder seiner Familie rächen will. Bekannt ist bisher nur, dass wohl Gothams Vater Deepak Chopra, ein populärer New-Age-Autor, das Drehbuch für die amerikanisch-indische Co-Produktion schreiben wird.

   
04.02.2007

HAI-ALARM IM ZWEITEN WELTKRIEG
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Tierhorror-Freunde freuen sich über die Nachricht, dass die schon lange geplante Leinwand-Adaption des Tatsachenbuches IN HARM’S WAY – THE SINKING OF THE USS INDIANAPOLIS AND THE EXTRAORDINARY STORY OF ITS SURVIVORS kurz vor der Realisierung steht. Douglas Stantons Vorlage schildert die Ereignisse um das amerikanische Kriegsschiff USS INDIANAPOLIS, welches 1945 nahe den Philippinen von einem japanischen U-Boot versenkt wurde. Die etwa 900 Überlebenden des Angriffs schwammen damals mehrere Tage im offenen Meer, aber nur 317 Männer konnte man schließlich aus dem Wasser retten – die übrigen Soldaten fielen mehrheitlich nicht etwa Ermüdungserscheinungen zum Opfer, sondern vielmehr den dort zahlreich vertretenden hungrigen Haien. Die Verfilmung des "großen Fressens" soll nun Chris Kentis (OPEN WATER) übernehmen, der auch gleich zusammen mit seiner bewährten Produzentin Laura Lau das Drehbuch schreiben darf. Als zusätzliche Produzenten an Bord des WARNER-Projekts (Arbeitstitel: INDIANAPOLIS) sind Mark Gordon, Akiva Goldsman und Betsy Beers.

   
01.02.2007

ZWEI AUF ABWEGEN
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Im Zuge der Leinwand-Aufbereitung beliebter TV-Serien geht es nun auch THE PERSUADERS an den Kragen, jener eigentlich relativ unspektakulären britischen Krimi-Reihe mit Tony Curtis und Roger Moore (1971 bis 1972), die jedoch hierzulande (deutscher Titel: DIE ZWEI) wegen der haarsträubend-schönen Synchronisation unvergessen bleibt. Was Rainer Brandt und Karl-Heinz Brunnemann damals an absurder Verbal-Akrobatik zündeten, ist immer noch ungeschlagen (z. B. "Schöne Tapete haben Sie an. Selbst gemalt?" oder "Mir schwellt da eine Frage im Gebeiß."). Wie mag da wohl eine aktualisierte Kino-Variante aussehen und vor allem klingen? Jedenfalls soll David Dorfman (ANGER MANAGEMET aka DIE WUTPROBE; MY BOSS’S DAUGHTER aka PARTYALARM – HÄNDE WEG VON MEINER TOCHTER) das Drehbuch zur modernisierten Fassung schreiben, während Ben Stiller (als Tony Curtis’ Figur Danny Wilde) und Steve Coogan (als Roger Moores Figur Lord Brett Sinclair), zuvor u. a. in MARIE ANTOINETTE und NIGHT AT THE MUSEUM zu sehen, für die Hauptrollen im Gespräch sind. Die Produktion übernimmt DREAMWORKS. Wir raten schon jetzt ab und empfehlen dringend den DVD-Genuss der Original-Serie, KOCH sei Dank!

   
29.01.2007

ENDZEIT
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Besonders interessiert nehmen wir zur Kenntnis, dass nach ALL THE PRETTY HORSES (aka ALL DIE SCHÖNEN PFERDE; Regie: Billy Bob Thornton) und NO COUNTRY FOR OLD MEN (entsteht momentan unter der Regie von Joel und Etah Coen) auch der neue Roman des mehrfach prämierten amerikanischen Schriftstellers Cormac McCarthy, THE ROAD, seinen Weg auf die Leinwand finden wird, besonders interessiert deshalb, weil der Australier John Hillcoat (GHOST OF THE CIVIL DEAD) die Inszenierung und die Drehbuchadaption übernehmen soll. Hillcoat hatte zuletzt mit THE PROPOSITION (siehe Meldung vom 20.02.2006) einen der besten Filme des vergangenen Kinojahres gedreht (umso trauriger, dass dieser hierzulande bisher unveröffentlicht geblieben ist). McCarthys Vorlage erzählt vom Überlebenskampf eines Mannes, der nach einer Atomexplosion seinen Sohn in Sicherheit bringen will und dabei auf ausgehungerte Flüchtlinge und streunende Kannibalen trifft. Als Produzent des ambitionierten Projekts fungiert Nick Wechsler (REQUIEM FOR A DREAM; 25TH HOUR; THE FOUNTAIN).

   
25.01.2007

GELBER HAMMER
(Powdered by MR. WEST)

Anfang Januar erschien beim Label NEW ENTERTAINMENT WORLD der Eastern EINE FAUST WIE EIN HAMMER (aka THE ONE-ARMED BOXER) in einwandfreier Qualität auf DVD – neben CMVs KARATO – 5 TÖDLICHE FINGER (aka THE KING OF BOXERS) die wichtigste und beste Eastern-Veröffentlichung, die bisher hierzulande erfolgte. Neunmal war Wang Yu im Laufe seiner Filmkarriere als einarmiger bzw. einhändiger Held auf der Leinwand zu bewundern, wobei THE ONE ARMED BOXER definitiv der außergewöhnlichste und phantasievollste Film dieser Art ist.

Im Gegensatz zum Pseudo-Sequel DUELL DER GIGANTEN von SPLENDID hat die Firma NEW vorbildlicherweise den deutschen Originalton so belassen, wie man ihn kennt und liebt. Verfügbar sind zudem die Sprachoptionen Englisch und Mandarin. Übrigens: Die deutsche Synchro in Verbindung mit den aus heutiger Sicht teilweise völlig absurden Eingebungen von Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur Wang Yu machen EINE FAUST WIE EIN HAMMER auch für Trash-Fans interessant. Wie der Held sich beispielsweise hier einmal auf einem einzigen (!) Finger fortbewegt, während im Hintergrund unautorisiert die Musik aus dem ersten SHAFT dudelt, das muss man schon gesehen haben, um es glauben zu können!

Der Cover-Aufdruck "Uncut" ist zwar ein wenig zwiespältig, geht aber noch in Ordnung, weil es tatsächlich bisher keine längere bzw. unzensierte Version gibt. Die gröbsten "Gore-Szenen" wurden offensichtlich schon zu Zeiten der Hongkong-Uraufführung entfernt – ob von der Zensur oder der Produktionsfirma GOLDEN HARVEST selbst, war leider nicht zu eruieren. In Deutschland konnte das Werk 1974 (natürlich) trotzdem nur mit einer JK-Prüfung im Kino laufen. Ein Tipp: Wie extrem die Urfassung ausgesehen haben muss, lässt sich z. B. nach ca. 46 Minuten Laufzeit per Einzelbildschaltung erahnen, dann nämlich, wenn die "Augenausstech-Szene" über den Bildschirm flimmert.

EINE FAUST WIE EIN HAMMER ist ein wirklicher Meilenstein des Genres, an dem kein Interessierter vorbeikommt. Autorin Verina Glaessner schrieb schon 1974 in dem heute sehr gesuchten LORRIMER-Buch KUNG FU – CINEMA OF VENGEANCE begeistert: "The one-armed Boxer is one of the best und most action-packed films to have come out of the Hongkong film industry". Dem ist auch nach mehr als 30 Jahren nichts hinzuzufügen!

   
23.01.2007

KULTUR-KANAL SCHÖN VERSEUCHT
(Powdered by TIMO & SAILOR RIPLEY)

Für all diejenigen, welche es bisher noch nicht mitbekommen haben, sei noch einmal auf den ARTE-Themenschwerpunkt "Trash-Filme" (hier ein teilweise irreführender Begriff – "Exploitation-Filme" wäre wohl wesentlich angebrachter gewesen) verwiesen, der Genre-Liebhaber seit dem 18.01.2007 einige interessante Klassiker und neuere Beiträge bietet. Dazu der TV-Kultursender: „Mit schrillen, bunten, frechen, provokativen, oft schnell und billig produzierten Werken wagt sich ARTE ab Januar 2007 immer donnerstags gegen 00:30 Uhr auf ein im Fernsehen noch relativ unerforschtes Terrain und zeigt Filme der besonderen Art, mit Science-Fiction, Horror, Erotik, Gewalt, aber auch schrägem Humor, Satire und Nonsens.“ In den kommenden Wochen erwarten uns noch DRACULAS BRAUT (LA FIANCÉE DE DRACULA; Frankreich 2002; Regie: John Rollin; Ausstrahlung am 25.01.), MOTOR PSYCHO (aka MOTOR-PSYCHO – WIE WILDE HENGST; USA 1965; Regie: Russ Meyer; Ausstrahlung am 01.02.), INVASION OF THE BEE GIRLS (aka GRAVEYARD TRAMPS; USA 1973; Regie: Denis Sanders; Ausstrahlung am 08.02.), HEY, HAPPY! (Kanada 2001; Regie: Noam Gonik; Ausstrahlung am 15.02.) und O FANTASMA (aka THE PHANTOM; Portugal 2000; Regie: João Pedro Rodrigues; Ausstrahlung am 22.02.2007). Nähe Infos zur Reihe hält die offizielle ARTE-Website bereit.

   
20.01.2007

KING OF KUNG FU DIGITAL
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Zumindest technologische Neugier weckt Regisseur Rob Cohen (DRAGONHEART; THE FAST AND THE FURIOUS), wenn er sein bizarres Vorhaben, die 1973 unter mysteriösen Umständen verstorbene Martial-Arts-Legende Bruce Lee zum neuen Leinwand-Leben zu erwecken, tatsächlich realisieren sollte – und danach sieht es wirklich aus! Cohen, der bereits 1993 das Biopic DRAGON – THE BRUCE LEE STORY inszeniert hatte, will nämlich für den Live-Action-Spielfilm RAGE AND FURY gänzlich auf die Verwendung von Ausschnitten aus früheren Kino-Darbietungen des berühmten Kampfkünstlers und Schauspielers verzichten und Lee stattdessen per fortgeschrittener digitaler Technologie fotorealistisch komplett neu erschaffen. Leisten sollen dies die Effektzauberer der Firma DIGITAL DOMAIN, welche schon bei Cohens explosiven Reißern XXX und STEALTH am Werk waren. Premiere dürfte RAGE AND FURY (zur Story ist bisher noch nicht bekannt) voraussichtlich 2008 feiern. Bis dahin zeigen sich sämtliche Hardcore-Bruce-Lee-Fans ob der grotesken Ankündigung tief erschüttert, während alle anderen das Endergebnis womöglich mit Spannung erwarten.

   
18.01.2007

SÄGEWERK
(Powdered by ROEMO & SAILOR RIPLEY)

Vorgestern hat NEW LINE HOME ENTERTAINMENT die "Unrated Edition" von THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE: THE BEGINNING auf den amerikanischen DVD-Markt gebracht. Jonathan Liebesmans (DARKNESS FALLS) Prequel zum sehr enttäuschenden TCM-Remake aus dem Jahr 2003 (Regie: Marcus Nispel) zählt bereits in der R-Rated-Fassung zu einem der grimmigsten wie extremsten Vertretern der – wenn man so will – "neuen Horrorwelle" und legt jetzt noch einmal um einige Minuten zu (neue Laufzeit: 96 Minuten), wobei das ergänzte Material nicht nur erweiterte Handlungsszenen bietet, sondern auch deutlich längere Geschmacksunsicherheiten. Ein Qualitätsmerkmal ist letztgenannte Kategorie natürlich keineswegs, aber man reibt sich doch schon verwundert die Augen darüber, mit welch schwerem Geschütz der US-Mainstream-Betrieb (eigentlich seit HOSTEL) Genre-Liebhaber inzwischen zu beeindrucken versucht. Wer noch nicht kennt und schon einmal einen ersten Blick auf die wirklich derben Entgleisungen riskieren möchte, dem sei ein Besuch der WORLD OF MOVIES-Website empfohlen, wo ein bebilderter Thread den (R-Rated-)Bodycount dokumentiert.

Noch ein Wort zum Film selbst. Liebesmans Werk (übrigens in der deutschen Kino-Version – trotz KJ-Freigabe – drastisch gekürzt; Laufzeit: knapp 83 Minuten) ist insofern relativ problematisch, als das sich die Ereignisse letztlich auf ausnehmend sadistische Gewaltexzesse reduzieren, weil der Zuschauer ja bereits vorher weiß, dass alle Mitglieder der debilen texanischen Familie überleben werden und deshalb deren Opfer zwangsläufig das Zeitliche segnen müssen. Echte "Spannung" oder gar intelligenter "Zeitgeist-Terror" – häufig Gründe, warum man diese Art Schocker überhaupt goutiert – mag deshalb nicht gerade aufkommen. Rein handwerklich gibt es allerdings keine Einwände, im Gegenteil, Liebesman inszeniert das morbide Geschehen mit einem sicheren Gespür für Atmosphäre. Letztendlich sollte aber jeder selbst sein Urteil über TCM: THE BEGINNING fällen, ein Film, den man zumindest das Attribut "bemerkenswert" zuschreiben kann.

   
15.01.2007

WIEDERKEHRENDES GRAUEN
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Remakes mehr oder minder berühmter Klassiker erfreuen sich in Hollywood seit jeher großer Beliebtheit, schüren sie doch die teils durchaus berechtigte Erwartung, mit ein und derselben Geschichte – meist jenseits möglicher interessanter Variationen – gleich doppelt abzukassieren. Erstaunlich ist dabei, dass neuerdings die Zeitabstände zwischen Original und Neuauflage immer kürzer werden, was vor allem auf den Horror-Bereich zutrifft. Nach THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE (1974/2003), DAWN OF THE DEAD (1979/2004), THE FOG (1980/2005), THE OMEN (1976/2006), THE HILLS HAVE EYES (1977/2006) und einigen anderen Titeln bastelt man momentan nämlich an den Remakes von drei weiteren Schockern, die gerade mal zwischen 20 und 29 Jahren alt sind.

Das Update zur "ältesten" Vorlage, John Carpenters stilbildender Slasher HALLOWEEN (1978), inszeniert derzeit Rob Zombie (HOUSE OF 1000 CORPSES; THE DEVIL’S REJECTS), der sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet und zudem die Rolle des Co-Produzenten und musikalischen Leiters übernommen hat. Vor der Kamera stehen u. a. Malcolm McDowell (Dr. Sam Loomis), William Forsythe, Dee Wallace-Stone, Danny Trejo, Ken Foree, Sheri Moon Zombie (HOUSE OF 1000 CORPSES; TOOLBOX MURDERS; THE DEVIL’S REJECTS), Danielle Harris (URBAN LEGEND) sowie Deag Ferch als junger und Tyler Mane (Sabretooth aus X-MEN) als erwachsener Michael Myers. Den US-Start hat DIMENSION FILMS am 31.08.2007 vorgesehen.

Noch in der frühen Entwicklungsphase sind die Remakes von THE THING (1982; Regie: John Carpenter; sowieso schon ein Remake des Horror/Science-Fiction-Klassikers THE THING FROM ANOTHER WORLD aus dem Jahr 1957) und HELLRAISER (1987). Erstgenannter Film wird für STRIKE ENTERTAINMENT und UNIVERSAL PICTURES entstehen. Das Script liefert Ronald S. Moore, der ausführende Produzent der TV-Serie BATTLESTAR GALLACTICA. Diversen Quellen zufolge ist kein lupenreines Remake geplant, sondern vielmehr ein Werk, das die Originalgeschichte begleitet. Bei HELLRAISER sieht das jedoch ganz anders aus, denn hier soll die bekannte Story des ersten Teils schlicht und ergreifend mit einem höheren Budget und leichten Variationen reproduziert werden. Clive Barker, Autor und Regisseur der Vorlage, darf dazu im Auftrag der WEINSTEIN COMPANY sein bewährtes Drehbuch aktualisieren und als Produzent fungieren, allerdings nicht den Regiestuhl besetzen. Der Posten des Cenobiten-Spielleiters ist bisher noch vakant.

   
12.01.2007

HIT-AND-RUN
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

In der Post-Produktionsphase befindet sich momentan Stuart Gordons (RE-ANIMATOR; FROM BEYOND; DAGON) neuer Film STUCK, zu dem er auch zusammen mit John Strysik (TV-Serie TALES FROM THE DARKSIDE) das Drehbuch verfasst hat. Basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt die britisch-amerikanische Co-Produktion die Geschichte einer jungen Frau, die einen schrecklichen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Obdachloser in der Windschutzscheibe ihres Autos stecken bleibt. Anstatt dem Unfallopfer ärztliche Hilfe zukommen zu lassen, rast sie panisch zur heimischen Garage, wo sie den Wagen abstellt und darauf hofft, dass der Schwerverletzte baldmöglichst stirbt. Dieser wird seiner Lage jedoch allmählich bewusst und versucht nun verzweifelt zu entkommen. Die Besetzungsliste umfasst u. a. Stephan Rea (THE CRYING GAME; INTERVIEW WITH THE VAMPIRE; V FOR VENDETTA), Russell Hornsby (GET RICH OR DIE TRYIN’) und die bisher hauptsächlich im TV-Bereich tätige Schauspielerin Rukiya Bernard. Produziert wird der ungewöhnliche Thriller von AMICUS ENTERTAINMENT, was wohl auf einen direkten DVD-Start schließen lässt.

   
06.01.2007

LUSTRAUSCH
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Kaum hat das neue Jahr begonnen, da kündigt sich schon das erste (S)Exploitation-Leinwand-Highlight an, präsentieren doch unsere Freunde von DELIRIO ITALIANO am Samstag, den 13.01.2007 ab 21:15 Uhr im Hamburger Filmkunsttheater METROPOLIS (Dammtorstraße 30a, 20354 Hamburg, Eintritt: 8,00 EUR) eine heiße Kinonacht mit zwei knisternden Klassikern des gepflegten Erotikfilms. Den Anfang macht Joseph W. Sarnos Schweden-Schlager INGA – ICH HABE LUST aus dem Jahr 1967, ehe dann Radley Metzgers 1969 entstandener Super-Kracher KAMELIENDAME 2000 (CAMILLE 2000) den Saal endgültig zur Raserei bringen wird. Und damit die Ekstase nach der Vorstellung ihre Fortsetzung findet, laden die Veranstalter zur kostenlosen DELIRIO ITALIANO-Abschlussparty ins Nachtasyl (Thalia Theater, Alstertor 1, 20029 Hamburg) ein, wo es nicht nur „Sexadelic-Sinema-Projektionen“ zu bestaunen gilt, sondern auch DJ Franco N.’s spektakuläre 70er-Jahre-Disco-Venyl-Raritäten zum ausgelassenen Tanz motivieren. Na wenn das mal kein berauschendes Fest für die Sinne ist! Weitere Infos hält die offizielle METROPOLIS-Website bereit.

   
02.01.2007

KEINE RUHE
(Powdered by SAILOR RIPLEY)

Nach einem Drehbuch von T. S. Faull, Autor des hierzulande unveröffentlichten Kannibalen-Thrillers ROTHENBURG (der echte Täter, Armin Meiwes, an dessen Fall der Film angelehnt ist, hatte vor Gericht seine Persönlichkeitsrechte geltend gemacht und so einen Kinostart verhindert), soll Regisseur Éric Tessier (SUR LE SEUIL aka EVIL WORDS) demnächst den ironischen Zombie-Schocker LIVING DEAD GIRL inszenieren. Erzählt wird die Geschichte einer jungen ermordeten Frau, die aus dem kühlen Grab steigt, um ihren immer noch auf Beutezug befindlichen Killer zu stellen. Der doch schon etwas angeknusperten Dame zur Seite steht ein attraktiver Bestattungsunternehmer mit einer Schwäche für tote Mädels und guten Kenntnissen in Sachen Verwesungsverlangsamung. BLUE STAR PICTURES und MANDALAY PICTURES produzieren das Horror-Projekt.

 

Jahres-Übersicht     Monats-Übersicht     aktuelle Ticker-Meldungen

Für die Inhalte der externen Seiten sind die jeweiligen Betreiber verantwortlich.
Die Nennung von Produkten einzelner Hersteller dient allein zur Information und nicht zu Werbezwecken.
Der Verkauf und/oder Verleih derselben findet nicht statt.